Workshop 1:
Beschichtungen für Biotechnologie und Medizintechnik
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Dienstag, 15.10.2013, 9:00 – 17:30 Uhr
Technische und biologische Systeme in biomedizinischen und biotechnologischen Anwendungen interagieren im Wesentlich durch den Informationsaustausch an den Grenzflächen zwischen den Systemen. Während in der Vergangenheit ein weitgehend inertes Verhalten dieses Biointerfaces im Sinne der Vermeidung von jeglichen Einflüssen auf das Biosystems angestrebt wurde, sollen zukünftig moderne technische Systeme einen aktiven Einfluss auf das Biosystem ausüben, um z.B. das Gewebewachstum in der Implantologie aktiv zu stimulieren oder bestimmte Krankheitserreger oder Biomoleküle im nativen Zustand hochselektiv detektieren zu können. Der Trend geht somit von den bioinerten hin zu den bioaktiven Systemen.
Hierfür ist eine aktive Kommunikation an der Grenzfläche zwischen Biomaterial und Biosystem, also im Biointerface, eine notwendige Voraussetzung. Die gezielte Untersuchung und die Beeinflussung dieser Wechselwirkungen mit dem Ziel der Generierung eines biokompatiblen und biofunktionellen Biointerfaces, z.B. in Analogie zur extrazellulären Gewebematrix, finden auf molekularer Ebene ihren Anfang. Die Erzeugung und Handhabung molekularer Strukturen hat vor diesem Hintergrund einerseits zu sehr innovativen Entwicklungen im Bereich der biomimetischen Materialien geführt und schafft andererseits zwingend die Verbindung zur Mikro- und Nanotechnologie.
So hat das Europäische Parlament bereits im September 2006 die Nanomedizin als viel versprechenden interdisziplinären Bereich bezeichnet, der das Potenzial aufweist, Durchbrüche hinsichtlich früher Diagnosen und kosteneffizienter Therapien für eine Vielzahl von Krankheiten zu ermöglichen. Nach einer Studie von Ernst & Young betrug der Umsatz mit Nanomedizin-Produkten in den USA im Jahr 2006 8 Mrd. $ und soll bis zum Jahr 2021 auf 119 Mrd. $ ansteigen (jährliche Wachstumsrate von 20%).
Zentrale Handlungsfelder sind die
- Miniaturisierte Diagnostik und Bildgebung
- Drug Delivery Systeme und die
- Regenerative Medizin.
Innovationen hängen hierbei ganz wesentlich davon ab, inwieweit die Mikro- und Nanotechnologien inzwischen essentielle Bestandteile der modernen Biomaterialforschung geworden sind und das Ziel biologische Funktionseinheiten in grundlegender Hinsicht zu verstehen sowie funktionale Bausteine im mikro- und nanoskaligen Maßstab kontrolliert zu erzeugen und zu einem stabilen Biointerface zusammenzufügen, umgesetzt werden kann.
Der Workshop zur Biomedizintechnik im Rahmen der V2013 soll den aktuellen Stand auf dem Gebiet der Wechselwirkungen zwischen Biomolekülen und hier vor allem der Proteine und biofunktionellen Oberflächen und Strukturen aufzeigen. Von besonderem Interesse sind hierbei mikro- und nanotechnologische Verfahren zur Charakterisierung und Funktionalisierung von entsprechenden Biointerfaces.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. K. Liefeith, Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V., Heilbad Heiligenstadt,
Programmkomitee:
- Prof. Dr. K. Liefeith, Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V., Heilbad Heiligenstadt
- Dr. A. Mucha, MAT PlaMaTec, Dresden
- Dr. Ch. Oehr, Fraunhofer-Ins. für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Stuttgart
- Prof. Dr. med. R. Funk, TU Dresden, Medizinische Fak., Institut für Anatomie, Dresden
Veranstalter:
- Europäische Forschungsgesellschaft Dünne Schichten e.V., Dresden
- Deutsche Gesellschaft für Biomedizinische Technik im VDE, Frankfurt am Main
- fms Forschungsgesellschaft für Messtechnik, Sensorik und Medizintechnik e.V. Dresden
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